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Über Tod, Trauer, den Mut hinzuschauen und Frieden sowie neue Stärke zu finden

Aktualisiert: 13. Okt.

Manchmal trifft uns der Tod mitten im Leben – unerwartet oder nach langer Krankheit. Trauer, Angst und Orientierungslosigkeit können überwältigend sein. Dieser Beitrag zeigt, wie Du mit Verlust umgehen kannst, warum Vorsorge wichtig ist und welche Wege es gibt, wieder Hoffnung und Sinn zu finden. Dabei erfährst Du auch, wie spirituelle Rückführungen nach einer Zeit des Trauerns helfen können, Frieden zu schließen und das Leben neu zu betrachten.

„Weiße Feder auf einer Wiese – Zeichen von Verbundenheit und Erinnerung“
„Weiße Feder auf einer Wiese – Zeichen von Verbundenheit und Erinnerung“

 


Viele Menschen schieben den Gedanken an den Tod weit von sich weg. Wir wollen uns nicht vorstellen, dass das Leben einmal zu Ende gehen könnte – weder unser eigenes noch das von geliebten Menschen. Vielleicht hast auch Du schon erlebt, dass über dieses Thema in Familien und im Freundeskreis kaum gesprochen wird. Man hofft, dass „es schon noch Zeit hat“ und dass die Auseinandersetzung damit unnötig ist. Doch früher oder später kommt jeder Mensch an einen Punkt, an dem er dem Thema Tod nicht mehr ausweichen kann. Diese Konfrontation kann ganz unterschiedlich aussehen: Vielleicht erfährst Du von einer schweren Erkrankung in der Familie, vielleicht stehst Du selbst vor einer lebensbedrohlichen Diagnose oder Du musst Abschied von einem nahestehenden Menschen nehmen. Solche Situationen lösen fast immer starke Gefühle aus: Angst, tiefe Trauer, Unsicherheit, manchmal auch Wut oder Ohnmacht. Manchmal kommt der Tod aber auch völlig unerwartet – ein Unfall, eine plötzliche Erkrankung, ein Herzstillstand. Gerade solche unvorhersehbaren Verluste sind für viele besonders schwer zu begreifen. Es fehlt jede Vorbereitung, jedes Abschiednehmen. Hinterbliebene erleben oft einen Schockzustand, fühlen sich wie betäubt, hilflos und herausgerissen aus dem gewohnten Leben. In diesen Momenten kann es wichtig sein, sich Hilfe zu holen – durch Familie, Freunde oder professionelle Begleitung, um die ersten chaotischen Tage und Wochen nicht allein bewältigen zu müssen.


Medizinische und organisatorische Sicherheit geben Halt

Heute ist die Medizin so weit, dass viele Beschwerden am Lebensende gut behandelt werden können. Schmerzen, Atemnot oder andere belastende Symptome lassen sich in den meisten Fällen lindern. Palliativmedizin und Hospizbegleitung sind wichtige Angebote, die nicht nur medizinische, sondern auch seelische und soziale Unterstützung für Betroffene und Angehörige bieten. Gleichzeitig kann es sehr entlastend sein, rechtzeitig Vorsorge zu treffen: Das schafft Sicherheit und nimmt Druck aus einer ohnehin sehr schweren Zeit.


Vorsorge schaffen – Sicherheit für Dich und Deine Angehörigen

Es ist ein beruhigendes Gefühl, wichtige Entscheidungen nicht erst in einer Ausnahmesituation treffen zu müssen. Wer sich frühzeitig mit Krankheit, Pflege und Sterben auseinandersetzt, nimmt sich selbst und seinen Angehörigen viel Unsicherheit und Belastung. Drei Dokumente können dabei besonders hilfreich sein:


Patientenverfügung – Wünsche für den Ernstfall klar festhalten

Mit einer Patientenverfügung kannst Du genau bestimmen, welche medizinischen Maßnahmen Du im Falle einer schweren Krankheit oder am Lebensende wünschst und welche Du ablehnst. So wissen Ärztinnen, Ärzte und Deine Angehörigen, wie in Deinem Sinne gehandelt werden soll, falls Du selbst nicht mehr entscheidungsfähig bist.

In Österreich gibt es zwei Arten von Patientenverfügungen:

Beachtliche Patientenverfügung (auch „andere Patientenverfügung“ genannt): Sie ist rechtlich nicht bindend, muss aber ernst genommen und berücksichtigt werden. Ärztinnen und Ärzte dürfen im Ausnahmefall von ihr abweichen, wenn sie dies medizinisch begründen können. Trotzdem bietet sie eine wertvolle Orientierung für Dein Behandlungsteam und Deine Angehörigen.

Verbindliche Patientenverfügung: Diese ist rechtlich bindend. Ärztinnen und Ärzte müssen sich an Deine Vorgaben halten, solange sie den medizinischen Rahmen betreffen. Dafür sind allerdings gesetzliche Vorgaben zu erfüllen: eine ärztliche Aufklärung, die schriftliche Form und die Errichtung vor Notar, Rechtsanwältin/Rechtsanwalt oder Patientenanwaltschaft. Die verbindliche Verfügung gilt für acht Jahre und muss danach erneuert werden. Beide Varianten sind sinnvoll – die beachtliche (oder „andere“) Patientenverfügung ist leichter umzusetzen, die verbindliche schafft rechtlich absolute Klarheit.

Testament – klare Regelung für das, was bleibt

Mit einem Testament bestimmst Du, was nach Deinem Tod mit Deinem Besitz geschehen soll. Du kannst genau festlegen, wer erbt, persönliche Erinnerungsstücke zuordnen und sogar gemeinnützige Spenden berücksichtigen. Das schafft Sicherheit, verhindert Streit und gibt Deinen Angehörigen eine klare Orientierung in einer ohnehin schweren Zeit.

Vorsorgevollmacht – eine Vertrauensperson bestimmen

Eine Vorsorgevollmacht erlaubt Dir, eine Person Deines Vertrauens festzulegen, die für Dich Entscheidungen trifft, wenn Du selbst nicht mehr handeln kannst. Du kannst genau definieren, in welchen Bereichen diese Vollmacht gilt – etwa bei medizinischen Fragen, finanziellen Angelegenheiten oder organisatorischen Themen. So stellst Du sicher, dass im Notfall jemand in Deinem Sinn handeln darf.


Warum Vorsorge ein Akt der Fürsorge ist

Es kostet Überwindung, sich mit diesen Fragen zu beschäftigen. Doch wer Vorsorge trifft, handelt verantwortungsvoll und liebevoll – für sich selbst und für die Menschen, die einem am Herzen liegen. Du entlastest Deine Familie, weil sie in einer ohnehin schweren Zeit nicht zusätzlich schwierige Entscheidungen treffen muss. Und Du gibst Dir selbst das gute Gefühl, vorbereitet und selbst bestimmt zu sein.


Trauer – ein individueller Weg, der Zeit braucht

Wer schon einen nahestehenden Menschen verloren hat, weiß, wie tief der Schmerz sein kann. Trauer ist eine zutiefst menschliche Reaktion. Sie ist kein Zeichen von Schwäche – im Gegenteil. Sie zeigt, wie sehr ein Mensch geliebt und vermisst wird. Bei plötzlichen Todesfällen ist die Trauer oft noch intensiver, weil es keinen Abschied, kein „Darauf-Zugehen“ gab. Der Schock kann lange anhalten, und es ist normal, wenn Gefühle wie Unglauben, Wut oder Schuld auftauchen. Hier kann professionelle Begleitung – etwa durch Trauerbegleiter*innen oder Psychotherapeut*innen – besonders hilfreich sein, um den Verlust langsam begreifbar zu machen.

Spirituelle Rückführungen – ein Blick über das Sichtbare hinaus

Viele Menschen erleben in einer Rückführung nicht nur persönliche Einsichten, sondern auch das Gefühl von tiefer Verbundenheit – mit sich selbst, mit der Quelle des Lebens oder mit einer liebevollen, übergeordneten Dimension. Für manche ist es tröstlich zu spüren, dass Liebe und Verbindung nicht einfach enden, wenn ein Körper aufhört zu leben. Diese Erfahrung kann neue Hoffnung geben und den Mut stärken, weiterzugehen – ohne etwas zu verleugnen oder zu beschönigen, sondern in innerem Frieden.

Spirituelle Rückführungen können eine kraftvolle Möglichkeit sein, den Blick auf Leben und Tod zu erweitern. Viele Menschen berichten, dass sie dadurch ein tieferes Verständnis für ihr eigenes Dasein gewinnen und Frieden mit schmerzhaften Erfahrungen schließen können.

Eine Rückführung ist keine Psychotherapie und ersetzt keine medizinische Behandlung. Sie kann jedoch eine wertvolle Ergänzung sein, wenn Du innerlich bereit bist und die akute Trauerphase bereits hinter Dir liegt.

Aus Verantwortungsgefühl biete ich Rückführungen erst frühestens 6 bis 12 Monate nach einem Verlust an, weil frische Trauer oft noch zu überwältigend ist und zunächst Zeit und Stabilisierung braucht.



Wie eine Rückführung unterstützen kann

  • Angst vor dem Sterben in einen ruhigeren Blick verwandeln

  • Verlust und Trennung leichter annehmen – auch beim Abschied von geliebten Tieren

  • Lebensfreude und Sinn schrittweise wiederentdecken

  • Blockaden und tiefsitzende Ängste erkennen

  • Das Leben aus einer höheren Perspektive betrachten – manche Menschen erleben in sogenannten Rückführungen ins „Zwischenleben“ ein Gefühl von Verbundenheit und Geborgenheit, manchmal auch die Wahrnehmung einer geliebten Seele oder eines verstorbenen Tieres. Diese Erfahrungen können Trost schenken und das Vertrauen stärken, dass unser Sein mehr umfasst als das sichtbare Leben.


Mir ist wichtig, dass Rückführungen achtsam und in einem geschützten Rahmen stattfinden. Sie sind kein Ersatz für medizinische oder psychotherapeutische Hilfe, können aber eine sanfte und zugleich tiefgehende Möglichkeit sein, Frieden zu finden, die Angst vor dem Tod zu verringern und das Leben wieder bewusst und sinnerfüllt zu gestalten.



Wenn Du Hilfe brauchst

Wenn Du Dich in akuter Trauer befindest und merkst, dass Du allein nicht weiterkommst, zögere nicht, dir Unterstützung zu suchen. Es gibt in ganz Österreich professionelle Anlaufstellen wie zum Beispiel:

·         Hospiz- und Palliativteams, die auch Angehörige begleiten

·         Trauerbegleitung und Trauergruppen (z. B. über Hospizvereine oder kirchliche

Einrichtungen)

·         Psychologinnen und Psychotherapeutinnen, die auf Trauerarbeit spezialisiert sind

·         Krisendienste, die in akuten Belastungssituationen helfen

·         Telefon- und Onlineberatungsstellen für Menschen in seelischen Krisen


Es zeigt große Stärke, diese Hilfe in Anspruch zu nehmen.


Fazit


Persönliche Erfahrung aus meiner Praxis

In meiner Arbeit begegne ich immer wieder Menschen, die einen tiefen Verlust erlitten haben – manchmal nach langer Krankheit, oft aber auch ganz plötzlich und ohne jede Möglichkeit zum Abschied. Ich habe miterlebt, wie erschütternd dieser Moment sein kann und wie sehr er das Leben von einem Augenblick auf den anderen verändern kann. Besonders bewegt mich immer wieder, wenn nach Monaten oder Jahren der erste kleine Funke von Hoffnung zurückkehrt: wenn jemand spürt, dass Trauer zwar bleibt, aber nicht mehr alles bestimmt; wenn es möglich wird, dem Verstorbenen liebevoll verbunden zu bleiben und gleichzeitig wieder in das eigene Leben hineinzuwachsen. Auch bei Rückführungen durfte ich erleben, wie Menschen nach einer gewissen Zeit des Trauerns einen tieferen inneren Frieden finden konnten – sei es durch das Erleben einer liebevollen Verbundenheit, durch neue Einsichten oder durch das Gefühl, dass Liebe über den Tod hinaus spürbar bleibt. Solche Momente sind oft sehr still, aber sie können unglaublich tröstlich sein.

Es ist mutig, hinzuschauen, wenn andere wegsehen. Es ist stark, Hilfe anzunehmen, wenn die Trauer zu schwer wird. Und es ist lebensbejahend, sich mit dem Ende auseinanderzusetzen, um die Gegenwart umso tiefer zu schätzen.

Lass Dir Zeit. Sei sanft zu Dir. Und wisse: Wege zurück ins Leben gibt es viele – und Du darfst den wählen, der sich für Dich richtig anfühlt. Neben therapeutischer und medizinischer Hilfe kann für manche Menschen auch eine spirituelle Rückführung eine wertvolle Möglichkeit sein, Frieden zu finden und neue Perspektiven zu spüren.

Es braucht Mut, sich dem Thema Tod zu stellen – sei es nach dem Verlust eines geliebten Menschen oder wenn der eigene Abschied näher rückt. Doch gerade in dieser Auseinandersetzung liegt die Chance, inneren Frieden zu finden und dem Leben noch einmal bewusst Sinn und Richtung zu geben.

Wenn Du spürst, dass Du dem Tod – dem eigenen oder dem eines nahestehenden Wesens – einen neuen, friedlicheren Platz in Deinem Herzen geben möchtest, kannst Du Dich gern an mich wenden.

In einem geschützten, achtsamen Rahmen können wir gemeinsam herausfinden, ob eine spirituelle Rückführung für Dich ein stimmiger Weg sein könnte – um Trost zu finden, neue Perspektiven zu entdecken und Schritt für Schritt einen versöhnlichen Blick auf Leben und Sterben zu entwickeln.


“Der Tod verändert unser Leben – doch er nimmt ihm nicht seinen Wert. Bewusst hinzusehen kann Frieden schenken und Raum für Liebe und Sinn lassen.”




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© Isabella Hierzegger, 2025 – Spirituelle Rückführungen · Sanft. Achtsam. 💛


Rechtlicher Hinweis

Die Inhalte dieses Beitrags ersetzen keine ärztliche, psychologische oder psychotherapeutische Beratung oder Behandlung. Bei gesundheitlichen Beschwerden, anhaltender Trauer oder psychischen Krisen wende Dich bitte an Fachpersonen oder nutze die genannten Hilfsangebote.

 
 
 

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